Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (2024)

Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (3)

  • Severina
  • 30. Mai 2009 um 01:45
    • 30. Mai 2009 um 01:45

      Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte

      Francisco Araiza wurde am 4. Oktober 1950 in Mexico City geboren. Er wuchs in einem sehr musikalischen Elternhaus auf, sein Vater José Araiza Coria war Organist, Chorleiter und Musikwissenschaftler, und so lernte Klein-Francisco ebenso wie seine drei Schwestern und drei Brüder schon als Kind Noten lesen und Klavier spielen. Da der Vater die Meinung vertrat, die beste Methode, einen Heranwachsenden von den "Gefahren der Straße", insbesondere Drogen, fernzuhalten, sei eine Beschäftigung rund um die Uhr, stellte er seinen 15jährigen Sohn vor die Wahl, sich in seiner Freizeit entweder mit Computertechnik oder Musik zu beschäftigen.
      Francisco entschied sich für die Musik und trat in die Escuela de Musica ein, wo er eigentlich Cello lernen wollte. Da es in diesem Kursus aber keinen Platz für ihn gab, landete er mehr oder weniger zufällig in der Gesangsklasse. (Er hatte schon vorher in seinem Schulchor mitgewirkt, kurioserweise als Bass...) Nach seiner damaligen Stimmlage befragt, antwortet Francisco Araiza gerne mit: "Ich war ein 'creoche', weil der eine Lehrer sagte 'Ich glaube, du bist ein Bariton', der andere 'Ich glaube, du bist ein Tenor'..." Sein erster Gesangslehrer hielt ihn für einen "kurzen Tenor", also ohne richtige Höhe, obwohl er damals schon ohne jede Technik das B hatte.
      Nach der Matura studierte Francisco Araiza Betriebswirtschaft, erwarb 1972 sein Diplom und arbeitete zwei Jahre in der Industrie. Seinen Gesangsunterricht setzte er allerdings daneben fort und trat am 19. Jänner 1972 mit Schumanns "Dichterliebe" zum ersten Mal öffentlich auf. Im Publikum saß die Gesangspädagogin Irma Gonzales, die in ihm einen "Tenor im Embryo" erkannte und ihn ab sofort unter ihre Fittiche nahm. Araiza trat ins Konservatorium ein und startete eine professionelle Ausbildung zum Sänger. Irma Gonzales attestierte ihm eine schöne Mittellage, aber keine gute Höhe - sein später so mühelos produziertes C stand ihm damals noch nicht zur Verfügung. Daher arbeiteten Lehrerin und Schüler besonders an der Übergangslage zur Höhe, und der Moment, wo ihm zum ersten Mal ein "jungfräuliches C" gelang, zählt zu den von ihm immer wieder gerne erzählten Anekdoten aus seinem Leben. Mit der Österreicherin Erna Kubaczek erarbeitete sich Araiza das deutsche Fach und vor allem seine perfekte Diktion, mit der er später bei seinen Liederabenden immer wieder aufhorchen ließ. Seine ersten Opernrollen waren daher der 1. Gefangene und später Joaquino in einem konzertanten "Fidelio" (1970).
      1973 stellte sich Francisco Araiza als Rodolfo und Des Grieux in konzertanten Aufführungen dem Opernpublikum seiner Heimatstadt vor.
      Allmählich musste er eine Entscheidung treffen: Entweder der sichere Weg einer Managerkarriere, oder der unsichere eines Opernsängers. Sein Chef, der offensichtlich in jeder Hinsicht Großes von ihm erwartete, bot ihm eine zweijährige Karenzierung an - sollte es bis dahin mit dem Singen nicht klappen, könnte er wieder auf seinen alten Posten zurückkehren.
      Mit diesem sicheren Rückhalt brach Francisco Araiza 1974 auf, um die Musikwelt zu erobern.
      Beim ARD-Wettbewerb in München reichte es zwar "nur" zum 3. Platz - eine bittere Enttäuschung für den Ehrgeizigen - aber die Jury zeigt sich trotzdem angetan von dem mexikanischen Tenor und empfahl ihm, in Europa zu studieren und an seinem "Mozartstil" zu arbeiten, der lasse nämlich sehr zu wünschen übrig. Kein Wunder, hatte sich Araiza bis dahin auch gar nicht als Mozarttenor betrachtet!! Er befolgte den Rat, belegte eine Meisterklasse bei Renate Holm und erarbeitete sich parallel dazu mit Erik Werba ein Liedrepertoire.
      Der Lohn für seinen Fleiß war ein Engagement nach Karlsruhe, zunächst für zwei Jahre.
      1975 erntete Araiza für seinen Ferrando (Cosi fan tutte) ausgezeichnete Kritiken, Tamino, Nemorino und Don Ottavio folgten.
      1976 debutierte er mit dem Almaviva aus Rossinis "Il Barbiere di Siviglia"in Zürich und gefiel Direktor Dr. Claus Drese so gut, dass er ihm einen Festvertrag anbot.
      1977 übersiedelte Francisco Araiza also nach Zürich, das bald sein Lebensmittelpunkt werden sollte. 514 Abende hat er bis heute an seinem Stammhaus gesungen, das damit den Spitzenplatz in seiner Aufführungsstatistik einnimmt, gefolgt von München mit 285 und Wien mit 237 Auftritten. Zunächst war der Karlsruher Publikumsliebling über die kleinen Rollen enttäuscht, die er nun zugeteilt bekam - Idreno, Arturo (Lucia di Lammermoor), Cassio - aber bald betraute ihn die Direktion mit größeren Aufgaben und er eroberte als Don Ramiro (Cenerentola), Ernesto (Don Pasquale) und Nemorino (L'Elisir) auch das Züricher Publikum im Sturm. Zum beruflichen gesellte sich das private Glück, Francisco Araiza heiratete seine erste Frau Viviane, die ihm die Kinder José Ricardo und Maria Carmen de Cecilia schenkte.
      Der berühmte Züricher Monteverdizyklus von Ponnelle/Harnoncourt, ein Meilenstein der HIP-Bewegung, verschaffte auch Araiza internationale Anerkennung, wenngleich er nur in kleinen Partien (einer der Pastori z.B.) eingesetzt war. Ein "bezahltes Vorsingen" nannte er es selber in Hinblick auf den unbezahlbaren Werbeeffekt. Ein Wendepunkt in seiner Karriere war die Begegnung mit Jean-Pierre Ponnelle auch deshalb, weil der geniale Regisseur den Schauspieler in Francisco Araiza weckte. Bis dahin war seine Bühnenperformance nämlich ziemlich bescheiden gewesen, erschöpfte sich in den üblichen Gängen und Gesten und konnte mit seiner stimmlichen Präsenz nicht im Entferntesten mithalten. Ponnelle nun scheint den Knopf gefunden zu haben, um aus dem Rampensänger Araiza den tollen Singschauspieler zu machen, als der er von nun an sein Publikum begeisterte.
      Auch Herbert von Karajan wurde auf den viel versprechenden Tenor aufmerksam und lud ihn zu einem Vorsingen ein. Das Resultat waren Engagements als Tamino (Schallplatte) und Fenton bei den Salzburger Festspielen 1981.

      Zuvor warteten aber noch andere Debuts auf Francisco Araiza:
      1978 stellte er sich dem Münchner Publikum als Belmonte vor, im gleichen Jahr eroberte er den Grünen Hügel: Harry Kupfer besetzte ihn als Steuermann in seinem "Fliegenden Holländer"
      Vergleichsweise mickrig ist die Partie, mit der er zum ersten Mal vor ein Wiener Publikum trat: Einer der Pastori in Monteverdis "Orfeo". Aber dabei sollte es gottlob nicht bleiben!
      1979 trat Francisco Araiza zum ersten Mal mit einem Liedprogramm im Rahmen der Schubertiade Hohenems auf.

      Anfang der Achtigerjahre beginnt die internationale Karriere, alle großen Opernhäuser reißen sich um den neuen Stern am Tenorhimmel.
      1982 erfolgte das Debut an der Scala als Don Ramiro in der legendären Ponnelle-Inszenierung von Rossinis Cenerentola, im gleichen Jahr das Amerikadebut in Chicago und San Francisco (Don Ramiro)
      Unter Riccardo Muti sang er den Ferrando bei den Salzburger Festspielen, das für einige Jahre seine "Sommerresidenz" werden sollte.
      Die Kritiken, die Francisco Araiza in dieser ersten Phase seiner Karriere erhielt, waren fast alle ausgezeichnet. Man attestierte ihm ein besonders kostbares Timbre, das ihn in Verbindung mit einer stupenden Technik zum führenden Interpreten seines Faches machte. Natürlich wurden auch Vergleiche mit den "üblichen Verdächtigen" von Alva über Wunderlich bis Kraus strapaziert, für mich hatte und hat seine Stimme etwas Unverwechselbares, die ich nach den ersten Tönen unfehlbar erkenne. Besonders die Leichtigkeit, mit der er die Schwindel erregenden Koloraturen Rossinis ausführte, versetzten sein Publikum immer wieder in Entzücken. Meist bereiteten ihm auch die Spitzentöne keine Probleme, wenn er sie auch nicht so souverän beherrschte wie heute ein Juan Diego Flórez, der aber wiederum in punkto Ausdruck hinter Araiza zurückstehen muss.
      Leider begnügte sich Francisco Araiza bald nicht mehr damit, die Nummer 1 des Belcanto zu sein, sein Ehrgeiz trieb ihn weiter, er wollte es vor allem mit Placido Domingo aufnehmen und den Beweis erbringen, dass er genauso gut, wenn nicht sogar besser war. Zunächst ließ sich der Übergang vom tenore di grazia zum lirico-spinto noch sehr gut an:
      1983 erntete Francisco Araiza an der WSO als Des Grieux der Massenet'schen "Manon" einen Sensationserfolg, der eine weitere Sensation, nämlich eine Liveübertragung im Fernsehen, zur Folge hatte. Im selben Jahr gastierte er beim Rossini-Festival in Pesaro und meisterte mit Links die "Vokalakrobatik" des Conte Libenskof in "Il Viaggio a Reims".
      1984 erfolgten das MET-Debut mit dem Belmonte und der erste Leicester (Donizetti, "Maria Stuarda) in Zürich.
      Für seinen Almaviva der Barbiere-Einspielung unter Marriner erhielt er den Orphee d'Or , seine Schubertlieder wurden mit
      dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet.

      1985 stellt für mich eine Art Zäsur in Araizas Karriere dar: Nach seinen Worten drängte ihn seine dünkler werdende Stimme ins schwerere Fach, er gab diesem Drängen bereitwillig nach und nahm den Duca (Zürich), Faust (Wien) und Alfredo (Houston) in sein Repertoire auf. Während ihm der Faust sehr gut lag, er sowohl "Salut, demeure chaste et pure"problemlos meisterte als auch im Duett mit Margarethe mit hinreißenden Piani aufhorchen ließ, weckte sein Duca zwiespältige Gefühle in mir: Einerseits Begeisterung über seine großartige Rolleninterpretation in der für mich bis heute beispielhaften Rigolettoinszenierung Grischa Asagaroffs, andererseits Sorge, ob er damit seiner Stimme einen guten Dienst erwies, denn schon beim "Questa o quella" hakte es hörbar.
      Aber noch nie zuvor hatte ich den Gassenhauer "La donna é mobile" mit so vielen subtilen Zwischentönen gehört, noch nie hatte das "Bella figlia dell'amore" so lasziv geklungen und derartige Gänsehaut erzeugt.
      Dieser "Rigoletto" in Zürich sollte symptomatisch für die nächsten Jahre werden: Stimmlich oft an der Grenze, manchmal deutlich darüber, vermochte mich Francisco Araiza durch seinen schauspielerischen Totaleinsatz, seine intelligente Rollengestaltung immer wieder für sich einzunehmen, sodass ich über stimmliche Defizite lange Zeit hinwegblickte. Und es gab ja auch immer wieder Sternstunden, Abende, an denen ihm einfach alles gelang und man in betörendem Schöngesang schwelgen konnte.
      1986 erlebte ich in Rom Araizas Rollendebut als Rodolfo, und diese Partie war für seine Stimme wie maßgeschneidert. Hier kamen seine Fähigkeiten zum Legato und Pianosingen voll zum Tragen, das Diminuendo auf "Amooooooooooor" am Schluss des ersten Aktes habe ich noch immer im Ohr. Überhaupt schien ihm Puccini gut in der Kehle zu liegen, denn auch als Pinkerton (Rollendebut 1987 Zürich) gefiel er mir sehr gut, und zu meiner Verblüffung bereitete ihm auch der Cavaradossi (Debut 1988 in Mexico-City) später keine Probleme.
      Ebenfalls 1987 sang Araiza erstmals den Arturo in Bellinis "I Puritani" in Hamburg, allerdings nur konzertant. Mühelos meisterte er die gefürchteten Spitzentöne (Cis, D)
      In München durfte er endlich seine Lieblingspartie singen, nämlich Werther. Der unglückliche Dichter wurde zu einer seiner Parderollen, nach eigenen Angaben konnte er sich mit keiner so sehr identifizieren wie mit ihr. Als Werther konnte Araiza seine stimmlichen und darstellerischen Qualitäten voll ausspielen.
      1988 brachte wie oben erwähnt das Debut als Cavaradossi, das aber im fernen MC ziemlich unbemerkt über die Bühne ging.
      Mehr mediale Beachtung fanden hingegen zwei andere Rollendebuts in München, nämlich der Henry (Strauss, Schweigsame Frau) und Amenofi (Rossini, Mosé) Im Sommer wirkte Francisco Araiza zum letzten Mal bei einer Opernproduktion in Salzburg mit, als Don Ramiro in Rossinis "La Cenerentola". Es ist reizvoll, die beiden DVDs von 1982 (Scala) und 1988 (Salzburg) miteinander zu vergleichen, nicht nur wegen der unterschiedlichen Konzeptionen von Ponnelle/Abbado und Michael Hampe/Chailly, sondern in Hinblick auf die veränderte Stimme Araizas. Sie ist nun viel dünkler, breiter in der Mittellage, aber immer noch beweglich genug in der Höhe.
      Eine besondere Ehrung erwies die WSO seinem Publikumsliebling, indem sie Francisco Araiza zum jüngsten Kammersänger ernannte.
      1989 brachte wieder eine Reihe von Rollendebuts: Gustavo (Un ballo in maschera, Verdi) und Edgardo (Lucia di Lammermoor, Donizetti) in Zürich, Josef Hagenbach in einer konzertanten "La Wally (Catalani) in München.

      1990 sang Francisco Araiza seinen ersten Romeo in Zürich, womit er sich endlich wieder in seinem Fach befand, und scheuchte dann die Musikwelt mit seinem Rollendebut als Lohengrin im Fenice auf. Dass sich ein tenorales Leichtgewicht wie Araiza an Wagner vergreift, hielt man in Fachkreisen zunächst für einen schlechten Witz. Aber er überzeugte seine Kritiker mit "einem melancholischen, italienisch-französisch angehauchten Wagner mit Legatoeleganz und einer wundervollen Interpretation der Rolle." An Letzterem hatte niemand gezweifelt, Ersteres galt als Sensation. Heute ist es ja durchaus legitim, den Lohengrin mit einem lyrischen Tenor zu besetzen, anno 1990 löste das unter gestandenen Wagnerianern ein mittleres Erdbeben aus. Aber sogar Wolfgang Wagner gratulierte Araiza zu seiner Leistung.

      1991 stellte Francisco Araiza an seinem Stammhaus in Zürich wieder zwei neue Partien vor: Don Alvaro (La Forza del destino, Verdi) und Lenskji (Eugen Onegin, Tschaikowksy) und nun auch hier den Lohengrin. Während er den Don Alvaro meines Wissens auf keiner anderen Bühne mehr gesungen hat, trat er als Lenskij auch in Wien und etlichen anderen großen Häusern auf. Russische Freunde bewunderten Araizas perfekte Diktion, wie er überhaupt sehr sprachbegabt ist und auch auf diesem Gebiet großen Ehrgeiz entwickelt. (So lernte er während des Rollenstudiums des Lenskji auch die kyrillische Schrift, und während seiner vielen Japantourneen eignete er sich Grundbegriffe des Japanischen an.)
      Für die vielen Wiener Araizafans war 1991 ein trauriges Jahr: Er verkrachte sich nämlich mit Ioan Holender (Es ging um die ihm mündlich zugesicherte Hoffmann-PR, die dann aber doch Domingo bekam) und kehrte der WSO für vier Jahre den Rücken.
      Den ihm in Wien vorenthaltenen Poeten verkörperte Araiza dafür erfolgreich in Paris, und zwar in der erstmals aufgeführten kompletten Neufassung von Kaye.

      1993 sang Araiza seinen ersten Stolzing in der Meistersinger-Produktion von Schenk/Levine an der MET, und in Zürich den Don Carlo in der gleichnamigen Verdioper.

      1994 erlebte das Züricher Publikum seinen ersten Andrea Chenier (Giordano) und Don José (Carmen, Bizet).

      1995 kehrte Francisco Araiza an die WSO zurück und wurde von seinen treuen Fans als Hoffmann mit Auftrittsapplaus begrüßt.
      In Bonn präsentierte er seinen ersten Florestan.
      Leider waren die ersten Abnützungserscheinungen an Araizas Stimme nun nicht mehr zu überhören. Als musiktheoretischer Laie kann ich nur Vermutungen anstellen, was letztlich dazu geführt hat, dass diese kostbare Stimme lange vor dem üblichen Ablaufdatum kaputt gegangen ist. Nach meinem Gefühl waren es speziell die Verdipartien, die ihm nicht gut getan haben.
      Von nun an war es ein ewiges Auf und Ab: Sehr gute Abende, wo man sich ganz in frühere Glanzzeiten zurückversetzt glaubte, wechselten mit solchen, wo man als treuer Fan alle seine Sünden abbüßte, weil man vom ersten bis zum letzten Ton mitzittern musste. Leider überwogen allmählich letztere.... Dass Araiza immer mehr forcieren musste, Spitzentöne mit enormem Druck mehr oder weniger herausspie, hätte ich noch hingenommen, leider wurde auch die Mittellage immer brüchiger, die Stimme flatterte und entwickelte ein unangenehmes Tremolo (und da bin ich seeeehr empfindlich), auch das betörende Timbre verlor sich immer mehr und machte einem fahlen Einheitston Platz.

      Araizas Terminkalender schmolz in den nächsten 10 Jahren rapide zusammen, wenn es auch immer noch Rollendebuts gab: 1997 konzertant Kalaf (Turandot, Puccini) in Hamburg, Fierrabras (Schubert) in Berlin, Siegnot (Die Rose vom Liebesgarten, Pfitzner) in Zürich, 1999 Pollione (Norma, Bellini) in Berlin. Neben den sehr spärlichen Opernauftritten, die sich immer mehr auf sein Stammhaus Zürich und Berlin beschränkten, gastierte Araiza als Konzertsänger in Mittel- und Kleinstädten, trat bei Benefizveranstaltungen und TV-Galas auf, und verglich man das mit den berühmten Häusern, die sich noch vor wenigen Jahren um ihn gerissen hatten, konnte einen das als Fan nur traurig stimmen.

      2000 bescherte Francisco Araiza nach längerer Durststrecke wieder einen großen Erfolg: In der umstrittenen Bob-Wilson-Inszenierung von "Rheingold" in Zürich (Franz Welser-Möst) erntete er als Loge hymnische Kritiken: "Aus dem Ensemble stach besonders hervor Francisco Araiza als Loge, und dieser mit einer bis dahin kaum erlebten Genauigkeit, Intelligenz und Kraft in Darstellung und Gesang: Nie zuvor war bei Araiza Spiel und Stimme so evident wie an diesem Abend." (Weltwoche)

      2001 Es zeigte sich, dass Francisco Araiza den Herbst seiner Karriere seinem großen Idol Richard Wagner widmen wollte, denn in diesem Jahr stand außer viermal Don Carlo beinahe nur Wagner auf dem Programm: "Die Meistersinger von Nürnberg" (Berlin, Madrid), "Rheingold" (Zürich) "Lohengrin" (Schloss Neuschwanstein) Die große Ausnahme bildete eine "Rusalka" (Dvorak) in Lyon, wo Araiza als Prinz debutierte und dafür gute Kritiken erhielt.

      2002 trat Francisco Araiza mit zwei Liederabenden im Musikverein zum letzten Mal vor sein Wiener Publikum, nur ahnten wir damals nicht, dass es der Abschied sein würde. Wagners Wesendonck-Lieder, Beethoven und Dvorak standen auf dem Programm, und speziell im letzten Teil blitzte etwas vom früheren, genialen Liedsänger durch.
      Der Züricher Operndirektor Pereira ist bekannt dafür, dass er seinen Sängern die Treue hält, auch wenn sie den Zenit ihrer Karriere überschritten haben (ein liebenswerter Zug), so erhielt auch Araiza zwei PR, die wieder mit persönlichen Debuts verbunden waren: Erstmals sang er den Armand in Massenets "Therese" in einer szenischen Umsetzung (konzertant hatte er die Partie schon längst eingespielt) und den Leukippos in Strauss' "Daphne".

      2003 fand in Zürich die Schweizer Erstaufführung von Alexander Zemlinskys "Kreidekreis" mit Francisco Araiza statt, auch den Bacchus in Strauss' "Ariadne auf Naxos" gab er zum ersten Mal.
      Und wieder begeisterte er das Publikum als Loge, diesmal aber bei den von Gustav Kuhn initiierten Wagnerfestspielen in Erl in Tirol. Diesem Festival blieb Araiza auch in den nächsten Jahren treu, 2006 als Parzifal, 2007 als Siegmund.

      2005 erlebte ich Francisco Araiza zum letzten Mal auf der Bühne seines Stammhauses, als Edgardo in der "Lucia di Lammermoor" (Donizetti), und es war in vielerlei Hinsicht ein sehr trauriger Abend...... Ich beschloss damals, mir die Erinnerung an so viele Sternstunden nicht durch weitere Erlebnisse dieser Art beschädigen zu lassen. (Meines Wissens war es auch der letzte Opernauftritt Araizas in Zürich) Von einer für 2007 geplanten "Palestrina" (Pfitzner) in Budapest konnte ich nirgendwo eine Kritik entdecken, ich weiß daher nicht, ob dieses Projekt je realisiert werden konnte.

      Bereits 2003 nahm Francisco Araiza eine Professur an der Musikhochschule in Stuttgart an, wo er seither mit großem Erfolg unterrichtet. Seit 2006 gehört er zum Leitungsteam des Opernstudios in Zürich, ist dem Haus selbst durch einen Konsolentenvertrag verbunden, und im November 2007 wählte man ihn zum künstlerischen Leiiter der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie.

      Privat lebt Francisco Araiza mit seiner zweiten Frau und den Kindern Laura und Abessalom in München.

      Einige persönliche Anmerkungen:
      Noch nie ist mir ein Beitrag so schwer gefallen wie dieser Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (4) Einerseits wollte ich meinem langjährigen Lieblingssänger endlich mit einem eigenen Thread "huldigen", andererseits schreibt man über seine Lieblinge nicht gerne etwas Negatives... Aber ich habe nie zu den Fans gehört, die ihre Kritikfähigkeit an der Garderobe abgeben, also hoffe ich, einen fairen Mittelweg gefunden zu haben. Francisco Araiza hat 237mal an der WSO gsungen, und fast immer war ich dabei - euphorisch, jubelnd, in den letzten Jahren immer häufiger mitzitternd und traurig. Aber im nachhinein überwiegen natürlich die vielen Sternstunden.
      Es sind vor allem zwei Partien, in denen Francisco Araiza für mich bisher unerreicht geblieben ist und wohl immer das Maß aller Dinge sein wird, trotz Flórez, Villazón, Kaufmann & Co: Nemorino und Des Grieux.
      Auf diese beiden Rollen möchte ich noch gesondert eingehen, aber jetzt würde mich erst einmal brennend interessieren, ob ich der einzige Araizafan im Forum bin? (Rideamus hat sich schon geoutet, der ist also herzlich eingeladen, mir zu assistieren! Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (5) )

      lg Severina Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (6)

      • 30. Mai 2009 um 05:46

        Liebe Sevrina! Guten Morgen!

        Nein, Du bist nicht der einzige Araiza Fan, auch ich schätzte ihn als Tamino, als Faust und in den Rossini Partien.

        Da ich ihn in Verdi Partien nicht hörte kann ich keine Beurteilung abgeben, aber es wird stimmen, was Du schreibst. Dass sein Repertoire doch so groß war, dachte ich nicht, man kann von Dir da viel lernen.

        Danke für den hervorragenden und informativen Thread, denn ich wusste z. B. nicht warum er so rasch, für heutige Begriffe, von der Bühne abtrat.

        Danke, für den Bericht über einen besonderen Tenor, der mir sehr viel Freude gemacht hat.

        Liebe Grüße sendet Dir Peter.

        • 30. Mai 2009 um 08:29

          Liebe Severina,

          Deiner Einladung folge ich im Falle dieses Sängers besonders gerne, obwohl mir Deine immens kenntnisreiche und detaillierte Einführung kaum etwas übrig gelassen hat. Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (7)

          Meine erste Begegnung mit Francisco Araiza muss 1978 anlässlich seines Frankfurter Debüts mit der ZAUBERFLÖTE gewesen sein, obwohl ich daran kaum eine Erinnerung habe, wohl aber meine Töchter, denn die hatten in ihren frühen Teens eine Art Schwärmwettbewerb um "Jose" und "Francisco" laufen, der erst Mitte der 80er abklang, und von dem heute leider nur ein allgemein freundliches Verständnis, aber wenig Liebe zur Oper übrig geblieben ist (die Entwicklung kann also auch anders herum laufen). Wahrscheinlich haben wir seinen Tamino sogar zweimal erlebt, denn ich weiß, dass er mir nachgerade vertraut war, als ich ihn etwa ein Jahr später als italienischen Sänger in der Münchener Aufführung des ROSENKAVALIER unter Carlos Kleiber bejubelte - zusammen mit dem Rest des Publikums natürlich. Es folgte die Fernsehausstrahlung der Everding-Inszenierung der ZAUBERFLÖTE mit Lucia Popp, Edita Gruberova und Wolfgang Sawallisch am Pult, die Böhm-DVD der ENTFÜHRUNG (hauptsächlich seinetwegen) und schließlich, neben der Abbado-GA, die Jahrhundertaufzeichnung der Ponnelle-CENERENTOLA, nach der es nicht nur um meine Töchter geschehen war. (Die Coverbilder folgen hoffentlich demnächst)

          Rossini-Tenöre waren bis dato für mich immer leicht effeminierte Stimmen wie Luigi Alva, Cesare Valetti oder Juan Oncina: beweglich, vielleicht humorvoll, aber als Männer nie ganz ernst zu nehmen (ich übertreibe, aber es ist was dran). Erst Araiza brachte für mich nicht nur die notwendige Agilität, sondern auch eine für mich neue Virilität in diese Rollen ein, die ihn für mich bis heute - trotz Florez - zum idealen Interpreten Rossinis und überhaupt einen maßstabsetzenden Belcantotenor macht. Seinen Almaviva (IL BARBIERE DI SIVIGLIA) und den Conte Liebenskopf (IL VIAGGIO Á REIMS) kann ich mir nicht übertroffen vorstellen, zumal er das Glück hatte, dafür in Neville Marriner oder Claudio Abbado auch ideale Dirigenten zu finden. Hätte er doch nur einen dieser beiden oder einen Chailly am Pult gehabt, als er neben Lucia Popp seinen herrlichen Ernesto einsang. Dieser DON PASQUALE hätte die bleibende Idealaufnahme werden können. So ist es nur, aber immerhin der von Heinz Wallberg mit Nesterenko, Popp und Araiza. Deinem Lob seines Wiener Des Grieux oder des Zürcher Leicester in Donizettis MARIA STUARDA kann ich mich auf der Basis von TV-Mitschnitten nur anschließen.

          Als Liedersänger kann ich ihn mir gut vorstellen, jedoch nicht beurteilen, da ich nur selten in diesem Repertopiore zugange bin. aber sehr gefallen hat er mir in geistlichen Musiken wie Bychkovs Aufnahme von Rossinis STABAT MATER oder Abbados Einspielung von Berlioz' TE DEUM.

          Es gibt aber auch Verdi-Partien, die ihm lagen. So war es sein Fenton in Verdis FALSTAFF schon fast wert, dass Herbert von Karajan diese Oper noch einmal aufnahm, und auch Gardellis Aufnahme der viel zu selten gebenenen ALZIRA profitiert sehr von seiner Mitwirkung. Die Phase seines Niederganges habe ich aus beruflichen Gründen dann zum Glück kaum mehr mitbekommen. Ich erinnere mich nur noch an eine vage Verwunderung, dass er sich an schwere Partien wie den Armand der Clerval in Massenets THÉRÈSE heran wagte. Gerd Albrechts Aufnahme dieser Oper mit Agnes Baltsa und ihm mag ich trotzdem sehr. Schon weniger gilt das für das Verdi-REQUIEM unter Hans Martin Schneidt, und als FREISCHÜTZ-Max wollte ich ihn gar nicht erst hören, denn das konnte für meine Begriffe nur schief gehen. Aus ähnlichen Gründen habe ich bislang auch einen Bogen um seinen HOFFMANN gemacht, zumal mir auch die übrige Besetzung mit Norman, Studer, von Otter und Lindt wie eine typisch inhomogene Produzentenbesetzung vorkommt. Aber vielleicht belehrt mich ja jemand hier eines Besseren.

          Jedenfalls stehe ich nicht an, Araiza zu den größten Belcantotenören mindestens der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zu zählen. Neben, mehr Mozart verpflichteten, Sängern wie Dermota oder Haefliger und dem ganz anderen Pavarotti fällt mir vor Florez eigentlich niemand ein, den ich ihm in dieser Zeit und in diesem Repertoire als ebenbürtig an die Seite stellen würde.

          Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (8) Rideamus

          Eine gute Erinnerungsstütze war mir diese vorzügliche Website, die u.a. alle Bühnenauftritte Araizas auflistet: http://www.francisco-araiza.ch/html/bio3.html

          • 30. Mai 2009 um 13:24

            Lieber Rideamus,
            ich habe gehofft, dass du mit Araizas Diskographie beginnen würdest Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (9) Leider bin ich mit keiner der vielen Einspielungen mit ihm 100%ig glücklich, weil mich überall etwas stört - beim "Don Pasquale" z.B. das auch von dir beanstandete lahme Dirigat. Bei der "Faust"-CD finde ich Araiza und De Kanawa wunderbar, leider halte ich Nesterenko als Mephisto für eine ziemliche Fehlbesetzung. Bei der Aufzeichnung für die DVD wiederum hatte Araiza nicht eben seinen besten Tag, einige Passagen klingen doch etwas angestrengt. (Wunderbar natürlich die Piani, da schwebte ich immer einen Meter über dem Boden) Die "Manon"-DVD würde ich ohne Einschränkung lieben, hätte ich nicht Araiza-Malfitano vor Augen, die ein Jahr nach der PR das Wiener Publikum in Raserei versetzten und die Presse zum ersten Mal von einem "Traumpaar der Oper" jubeln ließ. Abgesehen davon, dass Araiza ein Jahr später den Des Grieux stimmlich und auch schauspielerisch noch besser im Griff hatte.
            Stimmlich fand ich seinen Rodolfo in der Patané-Einspielung besser als in der Guadagno-Aufnahme (wo mich auch die Ricciarelli nicht glücklich macht), bloß war erstere dieses merkwürdige Experiment auf Deutsch, was ich nur schwer aushalte Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (10)
            Diese Liste könnte ich endlos fortsetzen.
            Was ich bis heute nicht verstehe: Dass kein Label, keine TV-Anstalt es der Mühe wert gefunden hat, Araiza in seiner Paraderolle des Nemorino der Nachwelt zu erhalten. So existiert kein einziger legaler Mitschnitt des "L'Elisir". (Der ORF hat sein Videoband vernichtet, ohne dass es je auf Sendung gegangen ist!!!!!)
            Uneingeschränkt begeistert bin ich nur von Araizas Lied-CDs, an erster Stelle die "Schöne Müllerin", dann "Schubertlieder". Seine völlig unpathetische, schlichte Interpretation der Schubertlieder berührte mich immer sehr, kein anderer konnte mir so unaufgeregt die abgrundtiefe Verzweiflung des Müllers eindringlicher und glaubhafter vermitteln als Araiza. Außerdem faszinierte mich immer seine perfekte Diktion, seine geistige Inbesitznahme eines Liedgutes, das ihm als Mexikaner ja nicht in die Wiege gelegt wurde. Trotzdem hatte ich den Eindruck, er "versteht" Schubert und seine Textdichter besser als so mancher deutschstämmige Sänger. Bis ich vor einiger Zeit Chistian Gerhaher für mich entdeckte, war Francisco Araiza als Schubertinterpret meine unangefochtene Nummer 1.
            lg Severina Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (11)

            • 1. Juni 2009 um 19:47

              Liebe Severina!
              Danke für deine schöne und ausführliche Araiza-Einführung! Darauf habe ich schon lange gewartet (damals Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (12) ). Mir gefällt dieser Sänger auch sehr gut, habe vor kurzem die Ponelle-DVD der Cenerentola gesehen und die hat mich wirklich begeistert! Andere Aufnahmen mit Araiza (ich habe noch die Zauberflöte und Il viaggio a Reims) stehen demnächst auf dem Programm. Besonders ehrt dich, dass du auch nicht Gelungenes und einen Irrweg bei einem Lieblingssänger siehst und nicht - wie du so schön sagst- die Kritikfähigkeit an der Theatergarderobe abgibst. Ich kann gut nachvollziehen, dass das nicht so leicht ist, mir geht es bei einigen Cappuccilli-Aufnahmen so (nicht beim Simone). Aber was' wiegt, des hats!
              Liebe Grüße Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (13)
              Renate

              • 3. Juni 2009 um 14:39

                Wie ich bereits in dem Vorstellungsthread schrieb, war ich lange Jahre Mitarbeiter eines deutschen Opernmagazins, für das ich auch etliche Interviews führte. Ich hatte mir damals die Maxime zugelegt, nur solche Sänger zu interviewen, die ich gut oder sympathisch fand. Beides traf auf Francisco Araiza zu, der zu dieser Zeit in Hamburg als Belmonte und Traviata-Alfredo auftrat. Dieses Interview in seinem Hamburger Hotel wurde von mir auf MC mitgeschnitten (wie ich annahm), aber zu Hause stellte ich fest, daß nichts aufgenommen war. Große Katastrophe!!! Also schrieb ich das Interview aus dem Gedächtnis nach, und es wurde von Araiza autorisiert und neben allen zukünftigen Auftrittsdaten zum Abdruck frei gegeben. Worauf seine Züricher Agentin sinngemäß meinte, ob er verrückt geworden sei, all seine Pläne inkl. Manrico und Florestan preis zu geben.

                Natürlich sprach ich ihn damals auf diesen Fachwechsel bzw. seine Facherweiterung an, und ich habe noch gut in Erinnerung, daß Araiza sagte, er habe schon in Mexico einen Spinto-Tenor gehabt, der nur durch seinen ersten Lehrer in Deutschland (war es Richard Holm?) zu Mozart'scher Schlankheit reduziert worden sei.

                Dazu kann ich mich mangels gesangspädagogischer Kenntnisse nicht äußern, denke jedoch, daß er zu viele Schritte auf einmal genommen hat und die Entwicklung seiner Stimme nicht kontinuierlich-ökonomisch verlaufen ist. Ein Wiederhören mit Araiza in Hamburg Mitte der 90er Jahre (konzertant Carlos / Turandot ?) verlief jedenfalls äußerst zwiespältig.

                Abschließende Frage an Severina : Du schreibst von Araizas zweiter Frau. Weißt Du, ob sie einen georgischen Namen hat(te)?

                Sune

                • 14. Juni 2009 um 19:52

                  Meine Lieben,

                  Araiza hat sich mir vor allem als Ernesto eingeprägt, da verbindet er Charakterisierungskunst und Wohlklang mit stimmlicher Wendigkeit aufs beste. Sein stimmlicher Abbau scheint mir aber bereits vor 1995 eingesetzt zu haben. Der MET-Tamino von 1991 unter Levine mutet zwar oberflächlich sympathisch, aber ausgesprochen fad und glanzlos an. Da fehlte ihm schon das Besondere, das ihn sonst auszeichnete.

                  LG

                  Waldi

                  • 1. Juli 2009 um 10:42

                    Ein sehr schöner und kenntnisreicher Beitrag, den unser Opernjunkie da verfasst hat. Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (14)

                    Meine Beziehung zu Araiza ist nie eine wirklich innige geworden, was sicher daran liegt, dass sich meine Erfahrungen vor allem aus Tonträgern speisen und seine Diskographie ist, wie ja schon angemerkt wurde, nicht unproblematisch. Zumal hatte ich einen wirklich schlechten Start, hörte als erste Aufnahme überhaupt Mahlers "Lied von der Erde" unter Giulini, was mir weit ab seiner stimmlichen Möglichkeiten zu liegen schien. Dann noch einen "Live"-Tamino im Radio, wo er stimmlich schon angeschlagen war. Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich Ihn erstmal als uninteressant abgehakt.
                    Das änderte sich dann erst, als ich im Radio Jahre später eine einstündige Sendung hörte, wo er in frühen Aufnahmen in Werken mit verzierten Partien zu hören war, da hat mich dann die Virtuosität des Sängers, bei immer sinnlicher Tongebung, doch überzeugt. Das ich dann trotzdem nicht weiter Kontakt aufgenommen habe, liegt vor allem daran, dass mir die Operngesamtaufnahmen immer in erster Linie nur wegen Araiza interessant erschienen, und sonst meist sogar mehrere Haare in der Suppe schwammen. Insofern wäre ich durchaus an diskographischen Tips interessiert.

                    Lieber Rideamus,

                    Zitat

                    Jedenfalls stehe ich nicht an, Araiza zu den größten Belcantotenören mindestens der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zu zählen. Neben, mehr Mozart verpflichteten, Sängern wie Dermota oder Haefliger und dem ganz anderen Pavarotti fällt mir vor Florez eigentlich niemand ein, den ich ihm in dieser Zeit und in diesem Repertoire als ebenbürtig an die Seite stellen würde.

                    mir fällt dann doch recht schnell Alfredo Kraus ein, der unbedingt in die Reihe der größten Tenore di grazia nach dem Kriege gehört. Zusammen mit Pavarotti und Flórez bietet sich da auch ein Rahmen, in dem man gut über den stimmlichen Niedergang von Araiza diskutieren kann. Pavarotti war ja eigentlich auch kein wirklich reinrassiger Tenore di grazia, eher ein unglaublich höhensicherer tenore lirico. Die Stimme nicht wirklich virtuos beweglich, aber mit ungemein leicht attackierter, schwebender Höhe. Volumen und Schallkraft überstiegen das übliche Maß bei Stimmen, die im allgemeinen so hoch aufsteigen können, deshalb konnte er "noch" als Herzog und sogar als Rodolfo Schallplattengeschichte schreiben, nicht aber "schon" bei Rossini. Dieser Position zwischen den Stimmfachstühlen hat ihm aber ermöglicht, noch jahrelang Spinto-Partien zu singen, wenn auch nicht auf allerhöchstem Niveau.
                    Das eher normal dimensionierte (deshalb auch beweglichere) Stimmen wie Araiza da meist auf der Strecke bleiben, ist somit leider eher die Regel. Kraus hat schon auf Puccini verzichtet, weil die Orchestrierung einfach viel dichter ist und mehr Schallkraft und Stamina verlangt. Das ist noch ärger beim Lohengrin, wo nicht nur im Dritten Akt oft gegen den dicken Orchesterklang vehement attackiert werden muss, sondern allein dieser finale Akt ist auch schon länger als die meisten Belcanto-Partien.
                    Jemand mit der stimmlichen Disposition eine Araiza kann das dann durchaus überzeugend singen, aber halt nicht oft und schon gar nicht lange. Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (15)
                    Aber das ist wirklich eine endlose Story in der Sängerhistorie, wenn die lyrischen Stimmen ihren vermeintlichen Spinto-Charakter entdecken. Ich hoffe sehr, dass bleibt Floréz erspart.

                    Liebe Grüße aus Berlin
                    Sascha

                    • 1. Juli 2009 um 11:22

                      Lieber Sascha,

                      vielen Dank für diesen kenntnisreichen Beitrag zum spezifisch Sängerischen, dem ich mich, nicht nur, weil mir da auch der Sachverstand fehlt, neidlos anschließe. Tatsächlich hätte mir auch noch Alfredo Kraus einfallen sollen, bei dem es mir allerdings so ging, wie Dir mit Araiza. Ich habe ihn zuerst in den Aufnahmen - und einmal in einer konzertanten Aufführung der MANON in Frankfurt - seiner Spätzeit erlebt, in denen er mir kultiviert, aber leider auch, ganz Kontrast zum damaligen Araiza, etwas kalt vorkam. Erst als ich viel später einige seiner frühen Aufnahmen hörte, zu denen auch einige Zarzuelas gehörten, begann ich zu begreifen, wie gut der Mann wirklich war.

                      Der Vergleich mit Pavarotti hinkt bei mir etwas, weil ich den lange Zeit bewunderte, aber sein Timbre nie wirklich mochte, wenn er nicht gerade den Guglielmo Tell oder ähnlich eponierte, eher heldische Partien des ausgehenden Belcanto sang. Immerhin konnte er das schadlos tun, während Araiza damit zunächst an seine Grenzen stieß und mit solchen Partien schließlich seine wunderschöne Stimme ruinierte.

                      Mindestens in einem aber bin ich ganz bei Severina: mehr noch als grundsärtzlich alle Sänger muss man Araiza in seiner besten Zeit live erlebt haben um seine außerordentliche Klasse schätzen zu können. Mir war das zum Glück gegönnt, und das noch in Gesellschaft sehr junger, weiblicher Fans, die noch begeisterungsfähiger waren als ich. Vielleicht erklärt das einen Teil des Sonderstatus, den er wie kaum ein anderer Tenor bei mir einnimmt. Carreras hätte das in seinen frühen Jahren auch schaffen können, aber den habe ich zu oft als jemanden erlebt, der seine Unsicherheit mit Allüren zu kompensieren versuchte. Vielleicht ist es nur die Gunst des Zufalls, aber diese Form der Kompensation habe ich bei Araiza nie wahrgenommen. Im Gegenteil. Vielleicht war es nicht nur verfehlte Ambition, sondern auch ein Mangel an Talent zum "Nein"-Sagen, der seinen bestürzend schnellen Niedergang verursachte. Florez scheint dieses Talent zu haben und nach der Erfahrung seines grenzwertigen, wenn auch eher zu stark geforderten als schlechten RIGOLETTO - Duca auch einsetzen zu wollen.

                      Zum Glück gibt es doch eine ganze Reihe von Aufnahmen, die ihn in seiner besten Zeit festhielten, und wenn auch die meisten davon den einen oder anderen Wermutstropfen enthalten, so teilt er dieses Schicksal doch mit vielen seiner besten Kollegen. Wie viele Aufnahmen gibt es denn von Jussi Björling oder auch Florez, mit denen man rundum zufrieden sein kann? Mit Araiza kenne ich mindestens drei, die in meinen Ohren und Augen perfekt sind: Marriners IL BARBIERE DI SIVIGLIA, Abbados IL VIAGGIO À REIMS und den Ponnelle-Film von LA CENERENTOLA. Abr auch die anderen, die ich bereits genannt habe, möchte ich schon um seinetwillen nicht missen. Deswegen seien hier mal deren Cover nachgereicht:

                      Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (16)


                      Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (19) Rideamus

                      • 1. Juli 2009 um 12:31

                        Mitte der 80 er Jahre sah und hörte ich Araiza viele Male im Opernhaus Zürich. Auch in Rollen, die ihm weniger lagen. Von denen fand ich ihn in "Rigoletto" noch am erträglichsten.

                        Konnte ihn und seine ganze Familie auch kennenlernen.

                        Seine Interpretation der "Müllerin" wurde damals durchgehend als misslungen, oder ähnlich bezeichnet.

                        Dies war der Grund, dass keine weiteren Aufnahmen auf DGG entstanden.

                        • 1. Juli 2009 um 13:05

                          Lieber Rideamus,

                          vielen Dank für diese ersten diskographischen Empfehlungen. Und Du hast natürlich vollkommen recht: Rundum gelungene Aufnahmen sind sehr selten. Vielleicht habe ich mich auch zu hart ausgedrückt. Anders formuliert: Bisher fehlt Araiza auch deshalb in meinem Schrank, weil ich halt bei Gesamtaufnahmen immer in Ihrer Gesamtheit interessanter erscheinende Aufnahmen vorgezogen habe. Dies sollte natürlich keinesfalls ausschließen, dass es auch mit Ariza sehr hörenswerte Platten gibt. Und die von Dir genannten Beispiele machen natürlich Lust, da mal reinzuhören. Sofern ich also den Schock unserer diesjährigen Heizkostenabrechnung :faint: verdaut habe, werde ich bei der nächsten CD-Bestellung die Augen und dann die Ohren offen halten. Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (20)

                          Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (21)
                          Sascha

                          • 1. Juli 2009 um 14:27

                            Leider muss ich sagen, dass ich der Stimme von Araiza überhaupt nichts abgewinnen kann, obwohl ich ihn auch u.a. von der bereits genannten GA "Il viaggio a Reims" kenne. Live habe ich ihn nie erlebt. In besonders schlechter Verfassung erlebte ich ihn vor vielen Jahren als Rudolfo in Boheme (TV ).

                            Sein Timbre liegt mir überhaupt nicht.

                            Aber auch eine Stimme ist bekanntlich Geschmackssache.

                            LG Ramona

                            • 1. Juli 2009 um 15:39

                              Zitat von Ramona

                              Leider muss ich sagen, dass ich der Stimme von Araiza überhaupt nichts abgewinnen kann, obwohl ich ihn auch u.a. von der bereits genannten GA "Il viaggio a Reims" kenne. Live habe ich ihn nie erlebt. In besonders schlechter Verfassung erlebte ich ihn vor vielen Jahren als Rudolfo in Boheme (TV ).

                              Sein Timbre liegt mir überhaupt nicht.

                              Aber auch eine Stimme ist bekanntlich Geschmackssache.

                              LG Ramona

                              Liebe Ramona,

                              Stimmen und Timbres sind nicht nur auch, sondern ganz besonders Geschmacksache, und wenn man darauf nicht gleich eine totale Verurteilung des Könnens der oder des Betroffenen aufbaut, ist das auch völlig in Ordnung. Zu seinem eigenen Hörgeschmack, der vielleicht nur eine (mangelnde) Affinität zu bestimmten Schwingungen ist, kann und sollte jeder ruhig stehen, solange nicht alle anfangen, nur noch Andrea Bocelli und Paul Potts zu mögen. :faint:

                              Mir geht es zum Beispiel so mit dem Timbre der Callas. :hide: Es ist also offenbar nicht unbedingt ein Qualitätskriterium.

                              Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (23) Rideamus

                              • 1. Juli 2009 um 18:54

                                Lieber Rideamus,
                                den von dir empfohlenen Einspielungen mit Araiza gebe auch ich den Vorzug, an 4. Stelle käme dann sein Hoffmann. Auch deiner Einschätzung, dass man ihn auf der Bühne erlebt haben muss, um die ganze Faszination zu verstehen, kann ich nur beipflichten. Fairy hat einmal zu Villazón gesagt, dass er seine Rollen nicht nur verkörpert, sondern "verseelt", und genau das trifft auch auf Araiza zu. Es war diese absolute psychologische Durchdringung seiner Figuren, die er mit einer Fülle von feinen Details ausstattete, sodass ich oft ganz verblüfft war, wie anders und neuartig eine "abgedroschene" Oper in seiner Interpretation plötzlich klang.
                                Die kalte Verachtung, die mühsam gezügelte Wut, die er als Alfredo in sein "Mi chiamaste? Che bramate?" legte, ist für mich ebenso legendär wie die Szene in der Lucia, in der er mit flehentlicher, beinahe brechender Stimme "Son tue scifre?" fragte. Was schwang da nicht alles mit: Die verzweifelte Hoffnung, dass das alles nur ein böser Traum ist, gleichzeitig aber das Wissen "Nein, es ist wahr, ich bin betrogen!", das allmähliche Umschlagen in Wut....Oder das treuherzig-flehentliche "Oggi, no!" mit der er als Nemorino seine Adina um Aufschiebung der Hochzeit bittet. Das war eben Araizas Stärke, in winzigen Episoden, denen man oft gar nicht eine so große Bedeutung beimisst, eine Emotionalität zu entwickeln, die einen atemlos auf seinen Sitz bannte
                                Wer die Manon-DVD besitzt, möge sich einmal die Rosenszene anschauen: Des Grieux reagiert eifersüchtig auf den unbekannten Blumenspender, Manon beruhigt ihn, sie turteln ein wenig herum, bevor er den Brief an den Vater wegbringt. Sein Blick fällt noch einmal auf die Rosen, er will Manon noch einmal darauf ansprechen, sie reagiert unwillig, was er noch wolle, und er antwortet "No, rien, je porte ma lettre.." In diesem kleine Wörtchen "Rien" liegt eine ganze Welt - die verzweifelte Hoffnung, dass Manon ihn noch liebe, aber auch tiefe Resignation, die Ahnung, dass alles vorbei ist, sie ihn verlassen wird. Araiza war ein Spezialist der Subtexte, er konnte in kurze Phrasen mehr an Bedeutung hineinpresen als andere in einer ganzen Oper.
                                Und für diese Fähigkeit, für dieses totale Einswerden mit der Bühnenfigur, liebte ich ihn noch, als mir seine stimmlichen Defizite bereits schmerzlich bewusst waren.

                                Liebe Ramona,
                                klar ist Timbre reine Geschmackssache, ich konnte z.B. ebenso wie Rideamus mit Alfredo Kraus nie etwas anfangen, und aktuell führe ich mit Fairy heiße Calleja-Diskussionen Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (24) .
                                Was mich interessiert: Von welcher "Bohéme" sprichst du denn? Ich kann mich nämlich nicht erinnern, je eine mit Araiza im TV gesehen zu haben, ich kenne nur die CDs. Diese Übertragung würde mich natürlich sehr interessieren. Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (25)

                                lg Severina Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (26)

                                • 1. Juli 2009 um 19:21

                                  Liebe Severina,

                                  leider habe ich keine Ahnung mehr, um welche Boheme es da ging. Es waren auch nur Ausschnitte, soweit kann ich mich erinnern. Auf jeden Fall war ich da überhaupt nicht von ihm angetan.

                                  Ansonsten kann ich mich auch noch an ein Konzert mit Vesselina Kasarova und Araiza erinnern. Aber auch da weiß ich nicht mehr in welcher Stadt es stattgefunden hat. Auf jeden Fall hat mich Vesselina Kasarova sehr beeindruckt und an Araiza störte mich wieder sein Timbre.

                                  Kürzlich habe ich mir eine ältere Zauberflöte mit ihm angesehen in der Hoffnung, dass ich nun meine Meinung über ihn revidieren könnte, aber auch das klappte nicht. Er hat die Rolle tadellos gesungen, aber bei mir passiert da einfach nichts.....

                                  Als Des Grieux hat er mir eigentlich ganz gut gefallen.

                                  Übrigens kann ich mit der Stimme von Alfredo Kraus auch nichts anfangen.

                                  LG Ramona Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (27)

                                  • 1. Juli 2009 um 19:35

                                    Liebe Ramona,
                                    danke für deine Antwort, wenn es nur Ausschnitte waren, verpasse ich vermutlich nicht viel. Aber die Vorstellung, dass es eine Gesamtaufzeichnung einer "Bohéme" mit Araiza gibt, von der ich nichts weiß, hat mich natürlich beunruhigt Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (28) , denn gerade als Rodolfo fand ich ihn immer besonders gut.
                                    Das Konzert mit der Kasarova kenne ich nicht, aber das wird wahrscheinlich aus Zürich gewesen sein.
                                    Auch die Berufskritiker bescheinigten Araiza übrigens immer ein sehr spezifisches Timbre, das man eben entweder mag oder komplett ablehnt.
                                    lg Severina Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (29)

                                    • 1. Juli 2009 um 20:25

                                      Liebe Severina,

                                      nochmal zu dem Konzert mit Kasarova/Araiza.

                                      Es ist aus dem Jahr 1994. Ich besitze es noch auf einem Video, habe allerdings kein Videogerät mehr. Es muss in Prag oder Dresden oder so stattgefunden haben.

                                      Aber es würde sicher Möglichkeiten geben, Dir das irgendwie zukommen zu lassen.

                                      Liebe Grüße

                                      Ramona Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (30)

                                      • 1. Juli 2009 um 20:48

                                        Liebe Ramona,
                                        danke für dein Angebot, das ist sehr lieb, aber 1994 war Araizas Glanzzeit leider schon vorbei, da würde ich dein negatives Urteil vermutlich teilen. (Leider klingt auch Vesselina Kasarova inzwischen nicht mehr so wie damals, ihre Carmen an der WSO war ziemlich jenseitig, aber das ist hier OT)) ;an soll ich seine schönen Erinnerungen nicht unnötig trüben Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (31)
                                        lg Severina Francisco Araiza - Ein Stern, der zu früh verglühte - Capriccio Kulturforum (32)

                                        • 10. Juli 2009 um 00:11

                                          Hallo,
                                          ich habe auch noch eine einzige Erinnerung an einen Liveauftritt von Araiza. Es muss Mitte der 80er Jahre während der Festspielzeit in Pesaro gewesen sein. Es war ein Freilicht Arienabend mit dem Opernorchester und Gustav Kuhn am Pult. Ich erinnere mich deswegen so genau, weil es für mich mit ungefähr 10 Jahren damals die erste Livebegegnung mit einer Tenorstimme war. Deshalb habe ich beim Hören seiner Aufnahmen nostalgische Erinnerungen. Obwohl in meiner unmittelbaren Nachbarschaft, habe ich seine Auftritte bei den Festspielen in Erl nicht besucht, da ich wie Severina meine schöne Kindheitserinnerung nicht zerstören wollte.

                                          Gruß,

                                          Scherchen

                                          • 10. Juli 2009 um 09:51

                                            Guten Morgen liebe Araiza-Freunde und Freundinnen. Wahrscheinlich gehe ich jetzt neben der Musik und die Aufnahmen wurden schon erwähnt. Dann habe ich es überlesen. Ich habe noch zwei Schallplattenaufnahmen mit Araiza und zwar von Jules Massenet "Thérèse" und von Hector Berlioz "Romeo et Juliette" Die erste Aufnahme aus dem Jahre 1980, die zweite Aufnahme aus dem Jahre 1981. In beiden Aufnahmen gefiel er mir sehr gut. Ich muß allerdings gestehen, daß ich sie seit Jahren nicht mehr gehört habe. Das werde ich jetzt nachholen.
                                            o

                                            Freundliche Grüße von calisto

                                          Jetzt mitmachen!

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                                          Author: Rubie Ullrich

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                                          Name: Rubie Ullrich

                                          Birthday: 1998-02-02

                                          Address: 743 Stoltenberg Center, Genovevaville, NJ 59925-3119

                                          Phone: +2202978377583

                                          Job: Administration Engineer

                                          Hobby: Surfing, Sailing, Listening to music, Web surfing, Kitesurfing, Geocaching, Backpacking

                                          Introduction: My name is Rubie Ullrich, I am a enthusiastic, perfect, tender, vivacious, talented, famous, delightful person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.