Wahrzeichen des Stadtteils Stadtverordnete zeigt frühere Türme auf dem Venusberg
Venusberg · Ob in der Casselsruhe, im Paulushof oder zu Ehren von Bismarck: Hohe Gebäude waren einst typisch auf dem Venusberg in Bonn. Auch wenn viele von ihnen mittlerweile nicht mehr da sind, haben sie auch das touristische Leben stark geprägt.
05.08.2020, 12:00 Uhr
Die Geschichte der Türme auf dem Venusberg beginnt mit einer Bank. Der Standort ist mit einem Stein markiert, gleich daneben steht das Dorint-Hotel Venusberg. Von dort aus ist die Stadtverordnete Gabriele Klingmüller nun zu einem kleinen Rundgang aufgebrochen: Zu den Türmen auf dem Hügel – von denen die meisten nicht mehr da sind. Dennoch haben sie das Leben dort oben geprägt, und zwar überwiegend touristisch.
Die besagte Bank war ein Geschenk der Poppelsdorfer an Johann Heinrich Cassel zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum als Bürgermeister im Jahr 1858. Cassel wohnte in Dottendorf, arbeitete aber in Poppelsdorf und legte seinen Dienstweg über den Venusberg zurück. Dort, wo er über Kessenich bis zum Siebengebirge blicken konnte, verweilte er oft. Mit der Bank wurde dieses Fleckchen Erde als „Casselsruhe“ bekannt. Alexander von Humboldt soll über diesen Ort gesagt haben: „Das ist das achte Weltwunder“, erzählte Klingmüller.
Daneben eröffnete ein findiger Wirtshausbesitzer namens Peter Velten einen Getränkeausschank, der schnell florierte. Mit dem Ausbau im Jahr 1890 erhielt die Anlage einen Holzturm, der immerhin 30 Meter hoch war und damit sicher eine beeindruckendere Aussicht bot als Cassels Bank. Dort herrschte reger Betrieb.
Der Venusberg als besonderer Ort des gesellschaftlichen Lebens? Heute ist das schwer vorstellbar, aber spätestens als Jean Kessel das Grundstück erwarb und zum Ausflugsziel mit Spielplatz und Hotel ausbaute, war die Casselsruhe ein Bonner Vergnügungszentrum. 1908 fand dort im Schatten des Turmes die Kessenicher Kirmes statt. Militärkonzerte waren keine Seltenheit, nicht weit davon gab es schon den Exerzierplatz, und sie lockten Tausende an. Amerikanische Soldaten sollen das Gebäude am Ende des Zweiten Weltkrieges abgebrannt haben. In den 1950ern wurde es wieder aufgebaut, dann ohne Turm.
Auch ein beliebtes touristisches Ziel war der Paulushof, nicht weit entfernt. Ein Teil des ursprünglichen Gebäudes steht noch und dient als Wohnhaus. Der Fabrikant Georg Schließer, Besitzer der Rosenburg, kaufte dort Land, ließ den Wald roden und einen Gutshof bauen – auf dem kein Pächter gute Gewinne erzielte. 1899 errichtete der Pächter Wilhelm Bitzer neben der Landwirtschaft einen Ausschank, allerdings ohne Alkohollizenz. Dieser, berichtete Klingmüller, hatte ebenfalls einen Turm, außerdem einen Tanzboden, was an den Wochenenden bis zu 1000 Gäste auf den Berg lockte. Bitzers Witwe verkaufte das Grundstück in den 50er- Jahren. Der Turm und die meisten anderen Gebäude wurden abgerissen.
Auf dem heutigen Universitätsklinikumgelände, am Rande des ehemaligen Exerzierplatzes, befand sich auch ein Bismarckturm, so Klingmüller. Diese Türme entstanden als Ausdruck der Verehrung für den Reichskanzler Otto von Bismarck. Der auf dem Venusberg wurde 1894 in Holzbauweise errichtet, war 16 Meter hoch und stand Besuchern als Aussichtsturm zur Verfügung. Zu sehen ist davon heute nichts mehr, er wurde schon 1912 wieder abgerissen, weil die Witterung dem Holz zusetzte.
Gleich daneben zeigte Klingmüller den einzigen Turm, der nicht touristischen Zwecken diente – und der noch steht. Der Turm der 1936 errichteten Wehrmachtskaserne diente Soldaten unter anderem für Zielübungen mit der Flugabwehrkanone. Nach dem Krieg sollen Anwohner die Kaserne geplündert haben. Auf den Turm wurde später ein Wasserspeicher für das UKB montiert. In dem Behälter ist seit einigen Jahren die Antennentechnik für den Klinikum-Betrieb installiert. Besucher haben eigentlich keinen Zutritt – es sei denn, man begleitet eine solche Führung.
Nur von der Spitze des 180 Meter hohen Sendemastes auf dem Venusberg mag man eine schönere Aussicht auf Bonn und Umgebung bis nach Köln haben.
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